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Klick …. Klick Klick Klick Klick Klick. So oder so ähnlich klingt es an eurem Gaming-PC, wenn ihr ein sogenanntes Clicker- oder Incremental-Game spielt. Ob Cookie Clicker, Crusaders oft he Lost Idols oder andere Spiele aus diesem Genre, sie alle haben gemeinsam, dass sie eure Hardware stark beanspruchen. Die Royal Goose Studios leisten nun ihren Beitrag zu diesem Genre und veröffentlichen Kingdom Incremental, das Kingdom Management Idle-Game via Steam Early Access.
Das Spielprinzip
Wir durften Kingdom Incremental bereits vorab anspielen und uns von der Qualität des Debüttitels der Royal Goose Studios überzeugen, weshalb wir nun unsere ersten Eindrücke mit euch teilen können.
In Kingdom Incremental sind wir Herrscher über ein Königreich und müssen dafür sorgen, dass dieses bevölkert wird, indem wir zunächst Bauernhöfe errichten, die Nahrung für die Kornkammer unseres Königreichs liefern. Es folgen ein Förster und ein Bergwerk, die uns mit Baumaterial versorgen, woraufhin natürlich Wohnbezirke errichtet werden müssen, um die arbeitende Bevölkerung unterzubringen. Mehr Arbeiter brauchen aber auch mehr Nahrung, also brauchen wir neue Bauernhöfe, dafür brauchen wir mehr Baustoffe – und dann gibt es noch Werkzeuge, Leder und andere Ressourcen, die wir brauchen, um ein blühendes Königreich aufzubauen.
Als gütiger Herrscher sind wir natürlich darauf bedacht, alle Ressourcen im Gleichgewicht zu halten, um stets einen Überschuss zu erwirtschaften, mit dem wir permanente Upgrades freischalten können, die wiederum dafür sorgen, dass die Ressourcen in größerer Menge oder günstiger von unserer Bevölkerung verbraucht werden.
Schnell geht uns bei dieser gewaltigen Aufgabe das Land aus und wir müssen Geld verdienen, um die Grenzen unseres Reiches zu erweitern. Logischerweise bleibt uns nichts anderes übrig, als Steuern auf unsere Produktionsstätten zu erheben. Das ist anfangs lästig, da wir alle paar Sekunden per Mausklick an die Türen klopfen müssen, um die Steuern einzutreiben.
Doch schon bald schalten wir Upgrades frei, die diesen Vorgang automatisieren, so dass wir unsere Aufmerksamkeit entweder auf das manuelle Einsammeln von Ressourcen durch Anklicken der jeweiligen Produktionsgebäude oder auf deren Aufwertung richten können. Denn jedes Gebäude kann für einen Geldbetrag, der je nach Gebäude zwischen absurd gering und absolut unbezahlbar liegt, ausgebaut werden, wodurch wir neue Arbeitsplätze freischalten, denen wir dann Teile unseres Volkes zwangsweise zuweisen können.
So verwalten wir unser Reich, bis plötzlich unsere Bevölkerung und andere Wesen anfangen, uns Briefe zu schreiben und uns um Gefallen zu bitten oder uns ihre Dienste anzubieten. Als Herrscher müssen wir hier zum Beispiel entscheiden, ob wir den Zorn eines hungrigen Goblins auf uns ziehen oder ihm lieber zehn Bewohner unseres Königreichs opfern wollen.
In diesem Fall habt ihr die Wahl, aber was passiert, wenn plötzlich Drachen euer Reich angreifen und eure Produktionsgebäude niederbrennen? Greift ihr zu den Schwertern oder versucht ihr das Schlimmste zu verhindern und löscht in Panik eure Gebäude? Als amtierender Regent liegt es an euch…
Nach mehreren Stunden Spielzeit haben wir es endlich geschafft, Prestige zu produzieren, die Währung, die es uns ermöglicht, das Spiel mit unseren Boni und einem Basismodifikator neu zu starten und so die Zahlen, die über unseren Bildschirm tanzen, zu vergrößern. Diesen Prozess wiederholen wir so lange, bis wir genug von Kingdom Incremental haben.
Anhand dieser Beschreibung wird wahrscheinlich schnell klar, dass Kingdom Incremental kein Leerlaufspiel ist. Ja, das Spiel schreitet auch in Abwesenheit des Spielers voran, aber die Verwaltung des Königreichs erfordert zumindest in den ersten Stunden so viel Aktion, dass man sich eher in eine Aufbausimulation mit einzelnen Idle-Mechaniken versetzt fühlt.
Unser Eindruck:
Kingdom Incremental bietet eine eigenständige Interpretation des Incremental-Genres, die vom Spieler mehr fordert, als nur auf sich füllende Fortschrittsbalken zu warten oder wild auf die Maustaste zu hämmern. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein vollwertiges SPIEL, was man von vielen Titeln aus der Incremental-Nische nicht behaupten kann.
Zu diesem Eindruck trägt auch die gelungene Grafik bei, die Kingdom Incremental aufwertet. Es macht Spaß, die quietschbunte Weltkarte zu betrachten, wozu auch die schicken Animationen ihren Teil beitragen. Bitte nicht falsch verstehen, man darf hier kein Grafikfeuerwerk erwarten, aber ein gelungener Artstyle und ein klar strukturiertes UI tragen ihren Teil zum positiven Eindruck von Kingdom Incremental bei.
Was mir allerdings absolut nicht gefallen hat, ist die Musik, die uns während des Spiels begleitet, es gibt gefühlt nur einen kurzen Soundloop, der einen bei Dauerbeschallung durchaus in den Wahnsinn treiben kann. Gott sei Dank bietet das Spiel die Möglichkeit diese stumm zu schalten. Ein wahrer Segen.
Was die Story betrifft, so wird man von Anfang an von einem Guide durch das Spiel geführt, welcher einem hilfreiche Tipps für den Spielfortschritt gibt und Aufgaben stellt, durch deren Erledigung man immer neue Features freischaltet. Dramaturgie oder Spannung sucht man hier allerdings vergebens. Die Dialoge sollen witzig und unterhaltsam sein, sind für meinen Geschmack aber etwas zu dick aufgetragen.
Während meiner Anspielsitzung sind mir auch einige Bugs untergekommen, die den Spielspaß zusätzlich trübten. Einmal konnte ich aus unerfindlichen Gründen plötzlich keine Gebäude mehr auswählen, was sich durch einen Neustart beheben ließ, ein anderes Mal wollte die „Story“ einfach nicht weitergehen, obwohl ich die Aufgabe erfüllt hatte, und dann hatte ich plötzlich von jedem Rohstoff Trillionen in meinem Lager, obwohl dieses nur 20.000 fassen kann.
Hier merkt man, dass sich das Spiel noch am Anfang der Early-Access-Phase befindet und Royal Gosse Studios noch viel Entwicklungspotential hat. Natürlich sollten Bugs wie die oben beschriebenen schnell behoben werden, aber etwas mehr Tiefe würde dem Spiel auch nicht schaden.
Umfangreichere Produktionsketten, abwechslungsreichere Aufgaben und eine echte Story, die den Spielern einen Grund gibt, das Spiel nicht nur wegen der großen Zahlen zu spielen, sollten erste Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung sein. Ich drücke die Daumen, dass aus diesem kleinen Titel irgendwann ein großer Hit wird.
Positiv fällt auf, dass die Entwickler offen mit der Community sprechen und sowohl in den Steam-Foren als auch auf Reddit mit den Fans interagieren. Man hat ein offenes Ohr für die Spieler, wodurch sich über die Early-Access-Phase hinaus noch viel zum Positiven entwickeln kann.
Aktuell kann Kingdom Incremental noch nicht mit den großen Vertretern des Genres wie Cookie Cutter oder Idle-Legenden wie Melvor Idle, der demnächst einen neuen DLC erhalten wird, mithalten und muss sich noch stark verbessern, um mit diesen in einem Satz genannt zu werden.
Wer Lust auf ein unterhaltsames Aufbauspiel mit Potenzial hat, kann Kingdom Incremental HIER auf Steam kaufen. Wir gratulieren den Royal Goose Studios zu ihrem Debüt und drücken die Daumen für eine erfolgreiche Early-Access-Phase des Titels.
Was haltet ihr von Incremental Games im Allgemeinen und von Kingdom Incremental im Speziellen? Lasst uns in den Kommentaren wissen, ob ihr solche Titel für eine nette Nebenbeschäftigung oder absolute Zeitverschwendung haltet. Falls zweiteres der Fall ist, können wir euch vieleicht den Titel Adore ans Herz legen? Oder wenn es wtwas ganz anderes sein soll, schaut doch mal HIER* rein. Bei MMOGA gibt es nämlich günstige Games für euch.
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