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Egal wie viel Hype um Kickstarter-Projekte gemacht wird, keine Versprechen und guten Absichten können dafür sorgen, dass das lang erwartete Projekt am Ende nicht doch zu einer Enttäuschung wird. Das von 7QUARK entwickelte Action-Roguelite „Yasha: Legends of the Demon Blade“ ist dabei jedoch eine Ausnahme, da es zum Kickstarter-Launch bereits eine ganze Weile entwickelt wurde. Wir haben uns bereits in unserem Preview eine Vorabversion angeschaut, doch jetzt ist es Zeit das Endprodukt zu testen.
Entwicklerstudio: 7QUARK
Publisher: Game Source Entertainment
Platformen: PC, Playstation 4/5, Switch
Releasedatum: 25.04.2025
Metacritic Userscore : 2.2
Grafik
Yasha: Legends of the Demon Blade überzeugt mit einem lebendigen Anime-Artstyle, der an klassische Action-Manga wie Demon Slayer erinnert. Die Charakterdesigns – besonders der tigerähnliche Taketora und die ninjageschmückte Shigure – sind detailreich und voller Charme. Die Gegner reichen von niedlichen Yokai bis zu furchterregenden Dämonenbossen, die sich optisch stark voneinander abheben.
Die Umgebungen in Yasha: Legends of the Demon Blade sind farbenfroh gestaltet und bleiben trotz des Chaos was bei dem hektischen Gameplay entsteht weiterhin gut lesbar, wobei diese leider sehr repetitiv sind. Zwar gibt es natürlich verschiedene Biome durch die man sich bewegt, doch setzt was die Umgebungsgestaltung angeht schnell auch die Langeweile ein.
Positiv zu erwähnen sind auch die Flüssigen Animationen der Spezialattacken oder Kontermoves welche der Erfahrung nochmal einen zusätzlichen „Oompf“-Faktor geben, zu welchem auch die Detaillierten Spezialeffekte wie beispielsweise die Explosionen oder das Blitzen der Waffen beitragen.
Insgesamt ist Yasha: Legends of the Demon Blade ein optisch ansprechendes Spiel, das durch seinen Artstyle statt Realismus überzeugt, und zwar keine Offenbarung fürs Auge darstellt, aber durchaus als Hingucker verstanden werden kann.

Sound
Der Soundtrack von Yasha: Legends of the Demon Blade setzt auf traditionelle japanische Instrumente (Shamisen, Taiko-Trommeln), vermischt mit modernen E-Gitarren für Bosskämpfe. Die Effekte (Schwerthiebe, Dämonenbrüllen) sind knackig und die japanische Sprachausgabe macht einen wirklich ansprechenden Eindruck.
Eine Englische oder gar deutsche Sprachausgabe sucht man allerdings vergeblich, was hinsichtlich des Settings aber durchaus verzeihbar ist.
Besonders positiv hervorzuheben ist hier die Bosskampf-Tracks, welche sich von der allgemeinen Soundgestaltung abheben und einen durchaus in Schnetzelstimmung bringen können.
Aber die Audiopräsenz hat Schwächen, denn außer den Bosstracks bleibt einem hier wirklich nur wenig im Gedächtnis und vergeht in der Masse an Soundeinheitsbrei, den uns Spiele so oft liefern.

Story
Yasha: Legends of the Demon Blade spielt in der Edo-Zeit, in einer Welt, in der der Herrscher der Dämonen, der neunschwänzige Fuchs, das fragile Gleichgewicht zwischen seiner Art und der Menschheit zerstört hat. In diesem Kontext können die Spieler zwischen drei Kampagnen wählen, die von verschiedenen Protagonisten angeführt werden: der Oni-Gesandten Sara, dem Dämonensamurai Shigure und dem unsterblichen Ninja Taketora.
Die Mini-Erzählungen von Yasha sind eine der größten Stärken des Spiels, da jeder Hauptcharakter einen liebenswerten Charakterbogen und eine Reise mit ganz eigenem Ton hat. Shigure muss zum Beispiel eine klassische Geschichte durchstehen, in der sie ihre offensichtliche Unzulänglichkeit als Schwertkämpferin überwindet und etwas über ihre Vergangenheit erfährt, während Saras Weg eher humoristisch ist und erst in den späteren Stunden mit emotionalen Katharsis-Momenten gespickt ist. Jeder Handlungsstrang besteht aus mehreren Kapiteln, wobei bei jedem vorgeschriebenen Bosskampf die Handlung vorangebracht wird, und neue Kapitel beginnen, sobald man einen Durchlauf abgeschlossen hat.
Die Konstante in diesen drei Geschichten ist Shigure, die zwar die Protagonistin ihres eigenen Handlungsstrangs ist, aber auch in den Geschichten der beiden anderen Charaktere eine wichtige Rolle spielt, was sie zum unbestreitbaren Herzstück des gemeinsamen Abenteuers macht. Sie ist bei weitem die facettenreichste Figur, was ihre Kämpfe und Ambitionen angeht. Während Sara und Taketora mit ihren distinkten Charakterisierungen glänzen, haben mich Shigures unterschiedliche Konflikte in den drei Routen in ihren Bann gezogen. Zugegeben, die englische Übersetzung ist mit einigen seltsamen Slang-Ausdrücken und Anspielungen etwas holprig und die Deutsche setzt dabei nochmal eine Schippe drauf. Dennoch ist das Verständnis der Handlung kein Grund zur Sorge.

Gameplay
Zum Glück sind die Geschichten spannend, denn eine der größten Schwächen von Yasha ist die extrem repetitive Struktur. Natürlich ist das bei einem Roguelite zu erwarten, aber die Umsetzung in diesem Spiel ist so extrem, dass viele potenzielle Spieler davon abgeschreckt werden könnten. Um das genauer zu erklären: Jeder Durchlauf besteht eigentlich daraus, dass man die immergleichen Orte aufsucht. Raumaufteilung und Endgegner sind fast immer gleich, egal als welcher Charakter man spielt.
Das klingt zunächst mal nach einem ziemlich großen Manko, und um ehrlich zu sein, war ich auch ziemlich negativ eingestellt, als ich diese Designentscheidung bemerkte. Allerdings profitiert Yasha: Legends of the Demon Blade stark davon, dass die Durchläufe selbst meist nur rund 30 Minuten dauern, sodass die Metaprogression relativ gut vorangetrieben werden kann und man auch reichlich Pausen einstreuen kann.
Man muss aber auch ehrlich sein und zugeben, dass das Kampfsystem von, Yasha: Legends of the Demon Blade hervorragend ist und eine der fesselndsten Action-Erfahrungen bietet, die ich je bei einem Indiegame erlebt habe habe, daher lohnt es sich, darauf näher einzugehen.
Im Allgemeinen ist Shigure der Allrounder, Sara die schnelle Glaskanone und Taketora Kämpfer und Bogenschütze zugleich, der vergleichsweise langsam ist, aber hart zuschlägt.
Trotz dieser Spezialisierungen und meiner Vorliebe für Shigures Flexibilität, fühlt sich jeder in Yasha: Legends of the Demon Blade Charakter super an. Jeder Treffer hat ein beeindruckendes Gewicht, und die Bewegungen sind intuitiv dank Sprints, die nacheinander eingesetzt werden können, vorausgesetzt, man hat genug Energie gesammelt. Zum Glück können Sprints nicht endlos wiederholt werden und werden mit der Zeit schnell wieder aufgeladen, sodass ihre Unbesiegbarkeitsphasen die Movesets der Bosse nicht übermächtig machen, gleichzeitig aber auch nicht durchgängig ausgenutzt werden können.
Angriffe sind in schnelle Standardschläge und schwere Schwünge unterteilt, wobei Taketora in dieser Hinsicht eine Ausnahme darstellt. Im Gegensatz zu Shigure und Sara benutzt Taketora einen Bogen für seine normalen Angriffe, während seine schweren Angriffe auf Nahkampf ausgerichtet sind, wodurch er über zwei separate Movesets verfügt. Obwohl diese drei Charaktere im Allgemeinen recht zugänglich sind, erfordert Taketora daher die größte Finesse, um das Beste aus ihm herauszuholen.
Sara ist auch erwähnenswert, da sie zwei Waffen gleichzeitig benutzen kann. Jeder Charakter kann zwei Waffen ausrüsten, wobei Shigure und Taketora diese nach Belieben austauschen können. Sara benutzt jedoch beide Waffen gleichzeitig, was ihre Stärke und die Wirksamkeit ihrer Fähigkeiten in vielen Situationen verdoppelt. Um das auszugleichen, ist Sara bei weitem die Figur mit der geringsten Gesundheit, aber diese Zerbrechlichkeit kann den absurden Schaden, den sie anrichten kann, nicht annähernd untergraben.
Der Gameplay-Loop von Yasha: Legends of the Demon Blade besteht im Wesentlichen darin, deine Fähigkeiten und Waffen im Hub zu verbessern und die mit Gegnern gefüllten Arenen zu durchqueren, wobei man nach jedem Raum Belohnungen erhält.
Unabhängig davon, ob man einen Durchlauf erfolgreich absolviert oder scheitert, werden wichtige Materialien übertragen, mit denen man seinen spielbaren Charakter verbessern und Waffen individuell anpassen kann. Die Möglichkeiten dabei sind selbsterklärend: Man verbessert entweder die Charakterwerte oder erleichtert den Erwerb neuer Fertigkeiten. Das Waffenhandwerk ist jedoch der Bereich, in dem das Gefühl des Fortschritts wirklich zum Tragen kommt.
Shigure, Sara und Taketora haben alle eine übersichtliche Liste von Waffen, die sie herstellen und verbessern können, wobei jedes Todeswerkzeug einzigartige Eigenschaften hat, die einen Durchlauf ganz alleine bestimmen können. Shigure hat zum Beispiel ein Schwert, das mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Schild um sie herum erzeugt, wenn bestimmte Aktionen ausgeführt werden, sowie ein weiteres Schwert, das Verbrennungen verursacht und sogar eine brennende Kugel heraufbeschwört, die Feinde für eine ganze Weile verfolgt und umzingelt. Sara hat allerdings meine Lieblingswaffenfähigkeit, mit der sie Projektile auf dem Boden formt, die auf Gegner geschossen werden, wenn diese darüber hinwegsprinten, und so Welle um Welle Schaden verursachen.
Die Einzigartigkeit dieser Waffenfähigkeiten machte jeden Durchlauf von Yasha: Legends of the Demon Blade unglaublich spannend, da ich meinen Spielstil ständig ändern musste. Außerdem sorgte dieses Design dafür, dass die Wiederholungen der Räume kein Problem darstellten, aber das Problem der mangelnden Bossvielfalt wurde dadurch nicht wirklich behoben. Obwohl jeder Boss gut gestaltet ist und über starke Tells und komplexe Movesets verfügt, fehlt den drei Charakteren aus Yasha: Legends of the Demon Blade ein eigener Hauptgegner, was ihnen eine gewisse Individualität nimmt.
Das Kochen sticht ebenfalls hervor, da hier die während eines Durchlaufs gesammelten Zutaten eingelöst werden und der Fortschritt bei jedem Rezept zwischen den Charakteren und Durchläufen übertragen wird. Die Schnelligkeit dieser Besuche sowie die allgemeine Geschwindigkeit der Durchläufe unterstreichen das rasante Tempo von Yasha: Legends of the Demon Blade und sorgen dafür, dass der Spielfortschritt durchweg befriedigend ist. Was die Leistung angeht, war Yasha stabil, da ich keine Abstürze oder Ähnliches erlebt habe.
Trotzdem gab’s ab und zu ein paar kleine Probleme mit der Darstellung in Yasha: Legends of the Demon Blade, wie zum Beispiel Text, der länger als nötig auf dem Bildschirm blieb. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es sich um einen Fehler handelt, aber ich konnte keinen neuen Spielstand erstellen und damit eine andere Route beginnen, bevor ich den Handlungsbogen des zuerst ausgewählten Charakters abgeschlossen hatte.

Fazit
Auch wenn es im Vergleich zu anderen Spielen seines Genres nicht unbedingt neue Wege beschreitet, ist Yasha: Legends of the Demon Blade von 7QUARK ein gut gemachtes Action-Roguelite, das seine Stärken voll ausspielt und kurzweiligen Spaß bietet. Mit einem Preis von 13,79€ auf Steam ist es allemal einen Blick wert. Wenn ihr lieber etwas weniger actionreiches zocken wollt, wert doch mal einen Blick auf Parkitect für die PS5, wir haben es für euch getestet.
Lasst uns in den Kommentaren wissen, was ihr von Yasha: Legends of the Demon Blade haltet!
Der Produktschlüssel für Yasha: Legends of the Demon Blade wurde uns zu Reviewzwecken kostenlos zur Verfügung gestellt.

Zusammenfassung
Zusammenfassung
Anime und Roguelitefans schlagen zu, alle die Tiefgang suchen, schauen sich anderswo um.
Positives
hübsche Optik schnelles Gameplay variables GameplayNegatives
kurze Spieldauer repetitive Level laxer Schwierigkeitsgrad- Grafik81%
- Sound71%
- Story79%
- Gameplay86%
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